Rechtsextreme Aufmärsche im ersten Vierteljahr
2009
Die Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke, Kersten Naumann, Petra Pau
sowie die Fraktion DIE LINKE reichten kürzlich eine Anfrage an die Bundesregierung
ein, in der sie sich nach der Anzahl rechtsextremer Aufmärsche im ersten
Quartal 2009 erkundigten. Darüberhinaus baten sie um eine Aufschlüsselung
nach Orten und Bundesländern, nach weiteren Angaben zur Anzahl der Teilnehmer,
zum jeweiligen Motto der Aufmärsche sowie zu den Veranstaltern bzw.
zu eventuellen Querverbindungen zur NPD.
Von Robert Schlickewitz
Die Antwort fiel nicht überraschend aus. Die meisten Aufmärsche von
Rechtsextremisten fanden in Bayern statt (5), gefolgt von Berlin und
Sachsen (jeweils 3), Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein (je 2), während
in den Bundesländern Brandenburg, Thüringen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz
jeweils eine solche Veranstaltung registriert wurde.
Die bayerischen Aufmarschorte waren: Passau, wo am 3.1. dreihundert
Neonazis mit der Parole "Gegen polizeiliche Willkür" auf die Straße
gingen; München (9.1.) - dreißig NPD- und JN-Angehörige mit "Israelischen
Terror stoppen"; Gräfenberg (25.1.) - Hundert Neonazis mit "Denkmäler
sind für alle da"; Weiden (7.2.) - 170 Neonazis mit "Bankräuber stoppen.
Gegen Globalisierung und Steuergeldmissbrauch"; Augsburg (28.2.) - 240
Neonazis demonstrieren anlässlich des 65. Jahrestags der Bombardierung
Augsburgs im Zweiten Weltkrieg.
Außer dem Aufmarsch in München hatte noch ein weiterer in Berlin ebenfalls
unter einem antiisraelischen Leitspruch ("Nein zum israelischen Holocaust
im Gazastreifen" mit 50 Teilnehmern aus Kreisen der NPD und der JN,
am 28.1.) gestanden.
Quelle:
Drucksache 16/12967 vom 11. 5. 2009 des Deutschen Bundestags (16. Wahlperiode)
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